Zuletzt aktualisiert am 27. Juli 2022
Wandern im Winter mit Kraxe? Ja, das geht. Doch ist das Winterwandern mit Kraxe wirklich sinnvoll? Ist es bei Winterwanderungen mit Kraxe nicht zu kalt für die kleinen Kinder? Wie bleiben die Kinder in der Kraxe im Winter überhaupt warm? Fragen über Fragen.
In diesem Blogartikel habe ich eine Übersicht für Dich erstellt, wie Du mit kleinen Kindern im Winter wandern gehen kannst. Dabei stelle ich Dir, neben dem Winterwandern mit Kraxe, verschiedenen Möglichkeiten und deren Vorteile und Nachteile vor.
Wandern im Winter mit kleinen Kindern
Der kalten Jahreszeit wohnt ein besonderer Zauber inne. Der Schnee knirscht unter den Schuhen und die Sonne spiegelt sich in tausenden von Schneekristallen wider. Die Kinder habe rote Wangen, rote Nasen und ihre Augen und Gesichter strahlen vor Freude.
So läuft ein Winterwandertag mit kleinen Kindern ab? Wohl eher in einem Werbespot für eine Winterurlaubsdestination. In der Realität liegt das Kind schon mit einem ersten Wutanfall auf dem kalten Boden, da ist das Auto noch in Sichtweise. Neben den roten Wangen ist permanent eine Rotznase im Gesicht präsent, die Beine sind nach 500 Metern Spaß im Schnee bereits müde und kalt ist es obendrein auch noch. Von Windeln wechseln oder aufs Klo müssen in der Kälte will ich gar nicht erst anfangen.
Bei einer Wanderung im Winter mit kleinen Kindern besteht die größte Herausforderung darin, dass sie warm bleiben in der Zeit, in der sie sich nicht bewegen.
Kurze Wanderbeine werden schnell müde und die Kinder müssen getragen werden. Fehlende Bewegung bedeutet aber auch fehlende Wärme von innen. Die Wärme von innen ist allerdings essenziell bei einer Wanderung im Winter, damit den Kindern nicht kalt wird.
Inhaltsverzeichnis
- Winterwandern mit Kraxe
- Winterwandern mit Kraxe – Was anziehen?
- Alternativen zum Wandern mit Kraxe
- Mein Tipp fürs Wandern im Winter: Grödel
- Winterwandern mit Kraxe – Mein Fazit
- Wie wir im Winter mit kleinen Kindern wandern?
Winterwandern mit Kraxe
Meine Erfahrung beim Wandern im Winter mit Kraxe: Sitzen Kinder im Tragerucksack sind sie Wind, Wetter und Kälte relativ schutzlos ausgesetzt und ihnen wird schnell kalt. Weshalb ich die Kraxe für eine Winterwanderung nur bedingt geeignet halte.
Bei Temperaturen unter null Grad empfehle ich beim Wandern im Winter mit Kindern eher nicht von einem Tragerucksack Gebrauch zu machen.
Natürlich waren auch wir schon Winterwandern mit Kraxe.
- Dabei haben wir darauf geachtet, dass unser Kind nicht zu lange am Stück in der Kraxe sitzt. Viele Pausen sind wichtig, damit sich die Kinder bewegen können.
- Eine Hütte zum Aufwärmen während der Wanderung ist von Vorteil. Bedeutet aber natürlich mehr Menschen und evtl. sind die Hütten so voll, dass ihr gar nicht reinkommt. Ist uns tatsächlich schon passiert.
- Ansonsten kannst Du auf eine Kraxe zurückgreifen, wenn Du diese nur als Back-Up dabeihast, da Dein Kind ohnehin den größten Teil der Wanderung selbst läuft.
- Tipp einer Leserin: Nimm als Back-Up eine Trage mit. Am besten in Kombination mit einer Tragejacke* oder einem Tragecover*. Dann kannst Du Dein Kind in die Trage nehmen, wenn es schlafen möchte. Dort bleibt es viel wärmer als in der Kraxe.
- Hab ein warmes Getränk in einer Thermosflasche* dabei. Warmer Tee, ein warmer Kinderpunsch oder eine warme Suppe wärmen von innen.
Unsere Kraxe beim Wandern: Die Deuter Kid Comfort*. Ein ausführlicher Erfahrungsbericht zu der Kindertrage ist bereits in Arbeit.
Winterwandern mit Kraxe – Was anziehen?
Damit Kinder in der Kraxe einigermaßen warm bleiben, ist selbstverständlich die richtige Kleidung wichtig.
Zwiebelschalenprinzip, ein wärmender Schneeanzug*, dicke Handschuhe*, Schal, Mütze und geeignete Schuhe sind das A und O bei einer Wanderung im Winter mit kleinen Kindern. Und bitte denkt auch an den Sonnenschutz in höheren Lagen (Sonnencreme und Sonnenbrille).
Die besten Tipps aus meiner Facebook– und Instagram-Community zum Thema Winterwandern mit Kraxe:
- Wolle hält super warm uns sollte auf jeden Fall für drunter oder auch drüber verwendet werden (Produkte aus Wolle bei Bergfreunde* anschauen).
- Den Regenschutz der Kraxe nutzen, als Extra-Schutz vor Wind.
- Einen Fußsack aus einer alten Daunenjacke basteln. Einfach die Daunenjacke umdrehen und die Füße in die Ärmel rein. Das schützt vor allem die Füße und das Kind kann sogar noch die Hände einkuscheln.
Am schwierigsten ist es, die kleinen Füße in der Kraxe warm zu halten. Meine Tipps für warme Füße in der Kraxe:
- Verwende Socken mit einem hohen Merinowollen-Anteil*.
- Eine Leserin hat mir außerdem den Tipp gegeben, Stulpen* über die Schuhe und Unterschenkel zu ziehen, für ein bisschen extra-Wärme.
- Wir haben unserer Tochter bei unserer letzten Winterwanderung die recht große und gefütterten Matschfüßlinge über die Winterschuhe drübergezogen (ging gerade noch so bei Schuhgröße 21) und da rein Wärmepads* gepackt.
- Jetzt sind wir dazu übergegangen ihr Winterschuhe anzuziehen, die drei Nummer zu groß sind. Darin kann ich ihr dicke Socken anziehen und es ist immer noch nicht zu eng. Mit dieser Lösung hatte sie bisher die wärmsten Füße. Zu viele Socken und zu enge Schuhe führen ansonsten dazu, dass die Kinder ihre Zehen nicht mehr bewegen können.
2022 hat Nicole den Jennbag herausgebracht. Nicole ist Mama und liebt das Wandern so sehr wie ich. Sie konnte nicht glauben, dass es noch keine Lösung für das Winter-Wander-Kraxen-Problem gibt. Also hat sie sich hingesetzt und zwei Jahre an einem Kraxn-Cover gearbeitet. Raugekommen ist der JENNBAG. Ein Cover für die Kraxe, so dass Kinder auch beim Winterwandern in der Kraxe warm bleiben.
Ich durfte das Cover testen und habe dazu einen ausführlichen Erfahrungsbericht geschrieben: Wandern im Winter mit Kraxe – So bleiben kleine Kinder in der Kraxe warm
Winterwandern mit Kraxe – Alternativen
Bei winterlich kalten Temperaturen greifen wir beim Wandern mit kleinen Kindern lieber auf eine Trage oder einen geeigneten Kinderwagen mit Lammfell-Fußsack zurück.
Wandern mit kleinen Kindern im Winter mit der Trage
Winterwandern mit Trage und Tragejacke
Eine Trage in Kombination mit einer Tragejacke ist beim Winterwandern mit kleinen Kindern perfekt.
Vorteile:
- Das Kind hat direkten Körperkontakt mit Dir und Du wärmst es mit Deiner Körpertemperatur.
- Ist das Kind noch klein, dann werden auch die Füße unter der Tragejacke gewärmt.
Nachteile:
- Viele Kleinkinder wollen nicht mehr sehr lange in der Trage sitzen. Ständiges reinsetzten und wieder rausnehmen finde ich in Kombination mit einer Tragejacke sehr umständlich.
- Sind die Kinder schon größer, dann schauen eventuell die Füße unter der Jacke hervor und kühlen aus.
Einen sehr ausführlichen Artikel über unsere mamalia-Tragejacken habe ich bereits auf meinen Blog veröffentlicht: Aktiv mit Baby –Tragejacke, Tragecover oder Jackenerweiterung? (Edition für Outdoor Eltern)
Ich selbst hatte bisher die Softshell-Tragejacke* und die Bio Regenjacke* von mamalila im Einsatz.
Bei den Links zu den Tragejacken handelt es sich um sog. Empfehlungs-Links. Wenn Du über einer dieser Link einkaufst, erhalte ich eine kleine Provision. Dir entstehen keine Mehrkosten und Du kannst meine Arbeit so ganz einfach unterstützen. Solltest Du Dich (auch später noch) für den Kauf eines Produktes von mamalila entscheiden, dann klicke doch vorher nochmals auf einen der Links zum Shop. Ein riesiges Dankeschön. Steffi.
Winterwandern mit Trage ohne Tragejacke
Beim Wandern im Winter ohne Tragejacke sitzt das Kind zwar direkt an Dir und kann ein wenig von Deiner Wärme profitieren, ist aber dennoch Wind, Wetter und Kälte zum größten Teil schutzlos ausgeliefert.
Du solltest darauf achten, dass das Kind nicht zu lange in der Trage sitzt. Vor allem die Beine und die Füße kühlen unheimlich schnell aus.
Um Beine und Füße warum zu halten, gilt wie beim Wandern im Winter mit Trage das gleiche wie beim Winterwandern mit Kraxe: Dicke, große Schuhe, warme Socken, Stulpen und evtl. der Trick mit den Füßlingen und Wärmepads.
Der Vorteil beim Wandern ohne Tragejacke ist, dass Du Dein Kind recht schnell in die Trage setzen kannst, möchte oder kann es nicht mehr laufen.
Hast Du vor im Winter viel mit Trage unterwegs zu sein, besitzt aber keine geeignete Tragejacke, dann kannst Du auch auf ein Tragecover zurückgreifen.
Wandern mit kleinen Kindern im Winter mit Kinderwagen
Winterwandern mit Kinderwagen? Das kann mit einem geeigneten Outdoor-Kinderwagen richtig Spaß machen und ist eine warme Angelegenheit für Dein Kind.
Ein geeigneter Kinderwagen ist für uns der Hike Kid, der bergtaugliche Sportkinderwagen aus Rosenheim. Wir haben den Hike Kid ausführlich im Winter getestet.
Vorteile:
Im Grunde ist es so, dass es in der Kraxe bei längeren Wanderungen im Winter einfach zu kalt für Dein Kind ist und Du eine Alternative brauchst. Für uns ist das der Hike Kid.
- Dein Kind ist mit dem Lammfell-Fußsack im Winter warm eingepackt. Auch bei richtig kalten Temperaturen.
- Kleinkinder entscheiden sich oft um: Laufen oder doch lieber nicht? Dein Kind ist relativ schnell in den Kinderwagen reingesetzt und wieder rausgeholt. Je nach Wanderlaune der kurzen Beine.
- Willst Du mit Kinderwagen im Winter wandern – auch bergauf – dann gibt es aktuelle keine Alternative zum Hike Kid.
Nachteile:
- Die Anschaffung des Hike Kids ist teuer. Eine Investition in viele zukünftige Bergabenteuer mit Kindern, die natürlich gut überlegt sein will (mit meinem Rabatt-Code kannst Du 5% sparen).
- Am Ende der Wanderung wird es keine rasante Schlittenabfahrt geben. Der Hike Kid fährt sich ja nicht allein wieder den Berg runter.
- Wanderst Du mit Deinem Kind allein und möchte es selbst laufen, dann musst Du Kinderwagen und Kind koordinieren. Aber Eltern sind ja bekanntlich multitasking-erprobt.
Der Hike Kid hat uns beim Winterwandern voll überzeugt. Die Große Tochter wandert schon selbst, aber nicht immer schnell. Muss sie auch gar nicht, aber für das kleine Kind wird es auf Dauer zu kalt in der Kraxe und in der Trage mag sie nicht mehr so viel sitzen.
Nachtrag 07/2021: Der Hike Kid wird nicht mehr offiziell verkauft, wer Interesse an dem Kinderwagen hat, dem kann ich gerne einen entsprechenden Kontakt vermitteln.
Wandern im Winter mit Schlitten
Das mit dem Schlitten ist so eine Sache. Haben wir den Schlitten für meine kleine Tochter dabei, dann lässt sich auch meine große Tochter garantiert den Berg hochziehen.
Wanderst Du im Winter mit einem Schlitten, dann musst Du bei der Tourenwahl bedenken, dass die Wege mit dem Schlitten befahrbar sind. Außerdem ist es nicht immer leicht, einen Schlitten samt Kind (oder Kindern) über einen längeren Zeitraum den Berg hochzuziehen. Mein Rücken und meine Schulter finden das auf jeden Fall nicht so gut.
Tipp eines Lesers: Den Schlitten an einem Klettergurt oder Klettersteigset befestigen. So kann man die Kinder auch rücken- und schulterfreundlich den Berg auf dem Schlitten hochziehen.
Beim Wandern mit dem Schlitten musst Du ebenfalls darauf achten, dass Dein Kind nicht auskühlt. Eine Schlittenlehne* samt Fußsack sind für kleine Kinder eigentlich Pflicht. Dazu Wärmepads oder gleich eine Wärmflache und Deinem Kind ist mit Sicherheit schön warm.
Allerdings ist die Schlafposition im Schlitten eventuell nicht sonderlich bequem für das Kind.
Ob ein Winterwanderung mit Schlitten für Dich in Frage kommt, hängt von den Wegen und der Länger der geplanten Wanderung ab.
Mein Tipp fürs Wandern im Winter: Grödel
Grödel sind quasi die Light-Version von Steigeisen. Sie geben Dir den nötigen Halt beim Wandern im Winter, vor allem, wenn Du noch einen Kinderwagen oder einen Schlitten hinter Dir herziehst, aber auch, wenn Du eine Kraxe samt Kind oder ein Kind in der Trage auf dem Rücken hast.
Angetaute und wieder gefrorene Wege können spiegelglatt sein und sind im Winter keine Seltenheit. Wir nutzen Grödel der Marke Snowline*.
Winterwandern mit Kraxe – Mein Fazit
Wir waren schon öfters mit der Kraxe im Winter wandern – mit beiden Kindern. So richtig angenehm war es für die Kinder nicht. Ihnen war einfach zu kalt. Unsere große Tochter wandert schon selbst, aber nicht immer schnell. Muss sie auch gar nicht. Aber die kleine Tochter sitzt dann auch für kürzere Touren länger in der Kraxe, als sie bei diesen Temperaturen eigentlich sollte.
Tränen wegen kalten Fingern und vor allem kalten Füßen gab es auf diesen Wanderungen eigentlich immer.
Wie wir im Winter mit kleinen Kindern wandern?
Wir entscheiden tatsächlich immer spontan, wie wir im Winter wandern. Je nach Temperatur und Länge der Wanderung. Wanderungen mit Kraxe im Winter sollten aber definitiv mit großer Vorsicht genossen werden. Kinder können sich schnell unterkühlen oder es kann Schlimmeres passieren.
Wandern ihr im Winter mit Kraxe? Oder lieber mit Trage, Kinderwagen oder Schlitten? Hinterlasst gerne einen Kommentar, ich und meine Leser freuen sich über den Austausch hier
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