Zuletzt aktualisiert am 29. Juli 2022
Unser diesjähriger Sommerurlaub mit Kindern ist vorbei. Wir haben zwei wundervolle Wochen in Dänemark verbracht.
Mit im Gepäck hatten wir ein 1-jähriges, sehr lebhaftes Kleinkind und eine neugierige, ununterbrochen plappernde 4-Jährige. Außerdem den Plan, es in diesem Urlaub langsam angehen zu lassen und einen entspannen Sommerurlaub mit unseren Kindern zu verbringen.
Normalerweise können wir die Füße nämlich nicht stillhalten – und das ist gut so. Wir planen Wanderungen, packen Rucksäcke, schmieren Brote, richten Snacks, wandern Berge hoch und runter, motivieren dabei das große Kind und fallen am Abend mit müden Beinen aber absolut glücklich ins Bett.
Berge gibt es in Dänemark keine, so richtige Wanderwege nicht wirklich. Auch das ist gut so. Wir wollten in diesem Sommerurlaub mit Kindern einfach runterkommen.
Die meisten Eltern fliegen wahrscheinlich einfach los und schauen was passiert. Ich nicht. Ich bin ein Kopfmensch, plane und (zer)denke viel. So habe ich mir bewusst die Frage gestellt, wie wir es mit zwei kleinen Kindern schaffen, im Urlaub zu entspannen.
In diesem Artikel habe ich meine Tipps für einen entspannten Sommerurlaub mit kleinen Kindern gesammelt.
Eins vorweg: Jeder ist anders! Und vor allem: Jedes Kind ist anders! Die folgenden Tipps sind eine kleine persönliche Sammlung. Sie können für Deine Familie und Kinder funktionieren oder eben nicht. Picke Dir raus, was für Dich am besten passt.
1. Was bedeutet für Dich Entspannung?
Manchmal wünsche ich mir, ab und zu auszuschlafen und einfach einen ganzen Nachmittag ein Buch zu lesen. Ich möchte gerne mehr Sport treiben, ich möchte, dass es ganz, ganz still um mich herum ist (wirklich, ich hasse Lärm und mag sogar oft nicht einmal Musik hören) und ich möchte in aller Ruhe Gespräche mit meinem Mann führen. Richtige Gespräche und kein Organisations-Blabla des (Urlaubs-) Alltags.
Das wäre für mich ein entspannter Tag, wie ich ihn mir mal wieder wünschen würde.
Für meinen Sommerurlaub habe ich mir rausgepickt, was mir besonders wichtig ist: Sport, Gespräche, Lesen.
Mir darüber klar zu sein, dass ich diese drei Dinge gerne in jeden Urlaubstag integrieren möchte, hat sehr zu meiner Entspannung beigetragen. Einfach so vor mich hin entspannen kann ich nicht und geht mit kleinen Kindern irgendwie nicht.
Mein Tipp für einen entspannten Sommerurlaub mit kleinen Kindern: Schreibe Dir eine Liste mit Dingen, die für Dich im Urlaub wichtig sind. Bespreche diese mit Deinem Reisepartner und fragt euch, wie ihr diese wertvolle Zeit zu zweit, für Dich und als ganze Familie in den Urlaubstag mit Kindern integrieren könnt.
Meine Urlaubslesetipps: Du willst wissen, was ich diesen Urlaub gelesen habe? Es ist eine bunte Mischung aus Büchern, die ich Dir alles ans Herz legen kann.
- The Switch* von Beth O`Leary
- Fräulein Draußen* von Kathrin Heckmann
- Der Junge muss an die frische Luft* von Hape Kerkeling
2. Kommunikation mit Deinem Reisepartner
Wichtig für einen entspannten Sommerurlaub mit kleinen Kindern ist die Kommunikation. Wenn Du weißt, was für Dich wichtig ist und was Du gerne in den Sommerurlaub für DICH integrieren willst, dann ist eine klare Kommunikation mit Deinem Reisepartner essenziell, damit ihr euch gegenseitige Ruhepausen verschaffen könnt.
3. Sommerurlaub mit Kindern: Planung ist alles und nichts
Das ist mal eine Aussage, oder? Aber lass es mich erklären.
Nutze die Schlafenszeiten der Kinder
Normalerweise sind wir auf Reisen unterwegs und die Kinder schlafen, wie es gerade passt. Im Auto, in der Trage oder in der Kraxe. Diese wertvolle Zeit wollten wir in unserem Sommerurlaub allerdings nicht „verschenken“.
Schläft das kleine Kind auf dem Rückweg vom Strand im Auto, dann fehlt uns diese ruhige Zeit für Gespräche am Mittag. Schläft das große Kind am späten Nachmittag nochmal im Auto ein, dann können wir die Paar-Zeit am Abend schlichtweg vergessen.
Wir haben versucht, die Schlafenszeiten der Kids in diesem Sommerurlaub besser für uns zu nutzen. Aber aller Planung zum Trotz, schlafen unsere Kinder dann eben doch oft, wie sie wollen bzw. müssen. Also einfach flexibel bleiben.
Erkenne und nutze ungeplante Ruhepausen
Manchmal beschäftigen sich die Kids plötzlich zu zweit. Sie spielen zusammen, ohne sich zu streiten. Oder jedes der Kinder ist in sein eigenes Spiel vertieft – gleichzeitig. Diese Zeiten kannst Du nicht planen. Sie kommen einfach. Nutze sie. Ich habe versucht, in diesen Phasen bewusst zu entspannen. Daheim renne ich in solchen Situationen nämlich gleich los, um irgendetwas aufzuräumen, vorzubereiten usw.
4. Finde die richtige Form der Unterkunft
Ferienhaus, Ferienwohnung, Familienhotel, Hotel, Wohnmobil, Zelt. Welches die richtige Form der Unterkunft für Dich ist, kannst nur Du selbst entscheiden.
Wir sind schon immer Typ „Ferienwohnung“ und im Sommerurlaub mit Kindern natürlich Typ „Ferienhaus“. Am besten mit einer großen Terrasse und einem riesigen Garten. Sind noch eine Schaukel, ein Trampolin und ein Sandkasten vorhanden? Perfekt.
Wir lieben es, in aller Ruhe noch im Schlafanzug oder in der Jogginghose zu frühstücken. Die Kinder können sich anziehen, wann sie wollen und wir nehmen somit jeglichen Druck aus dem Start in den Tag, der uns im Alltag sonst immer im Nacken sitzt. Ein Frühstücks-Buffet im Hotel mit kleinen Kindern ist für uns das Gegenteil von Entspannung.
Außerdem kann es im Sommerurlaub auch Schlecht-Wetter-Tage geben. Zumindest in den Urlaubszielen, die wir gerne wählen. Ein großes Haus zum Wohlfühlen ist für uns und unsere Entspannung wichtig. Dann machen wir es uns drinnen gemütlich. Wir backen Pfannkuchen, trinken viel Kaffee, lesen Bücher vor, kuscheln und spielen verstecken.
Vielleicht ist aber auch ein Hotel für Dich genau das richtige? Eventuell sogar mit einer Kinderbetreuung? Für uns bzw. vor allem für eines unserer Kinder wäre das absolut nichts. Jeder ist anders.
5. Die richtige Kinderbeschäftigung für einen entspannten Sommerurlaub
Spielsachen
Vor allem in Schweden und Dänemark haben wir die Erfahrung gemacht, dass die über AirBnB vermieteten Ferienhäuser von den Eigentümern selbst genutzt werden. Sie sind somit umfangreich ausgestattet, sogar mit einer Menge Spielzeug. Das ist perfekt.
Ansonsten nehmen wir für die große Tochter ein paar Spielsachen mit in den Urlaub, denn je älter die Kinder werden, desto weniger können sie sich mit einem Topf und einem Kochlöffel aus der Küche des Hauses beschäftigen. Für die 1-Jährige findet sich immer etwas, aber mit vier Jahren muss schon ein wenig anspruchsvolleres Spielzeug eher.
Basteln
Meine Große bastelt und malt sehr gerne. Das ist perfekt, denn es ist eine ruhige Tätigkeit, die sie auch allein macht.
Deshalb hatte ich in diesem Urlaub, neben ihren geliebten Büchern, eine Basteltasche dabei. Was da drin war?
- Malblock*
- Stifte*
- Spitzer
- Radiergummi
- Wackelaugen*
- 2 Woll-Knäule
- Kleber
- Bastelkleber*
- Moosgummi*
- Permanent Maker
- Schere
Dieses Sammelsurium wurde auch nach zwei Wochen nicht langweilig. Außerdem haben wir Steine gesucht, Muscheln gesammelt, Blätter und Eicheln mitgenommen und damit einfach drauflosgebastelt.
- Lesetipp: Blog Unterwegs mit Kind
Entspannt reisen mit Kindern alleine – Wie geht das?
15 Tipps wie ihr Kinder auf Reisen beschäftigen könnt
Medienzeit im Sommerurlaub mit Kindern
Medienzeit bedeutet Entspannung für uns Eltern. Wie viel Medienzeit und welche Medien Du Deinem Kind erlaubst, kannst natürlich nur Du selbst entscheiden.
Hörbücher
Die Große darf immer Hörbücher hören. Vor allem bei Autofahrten geht es nicht mehr ohne, aber manchmal macht sie es sich auch mit einem Hörbuch im Ferienhaus gemütlich.
Damit wir allerdings nicht alle den Geschichten von Conni*, Rabe Socke und dem Drachen Kokosnuss* lauschen müssen, haben wir der Großen diese Kopfhörer* gekauft. Dabei handelt es sich sicherlich nicht um ein High-End-Produkt. Klanglich geht bestimmt noch mehr und auch in der Verarbeitung ist Potenzial nach oben. Ein Produkt für kleine Kinderhände eben. Sie haben aber schon 1,5 Jahre gehalten, was will man mehr?
Filme & Apps
Wir haben für diesen Urlaub ein Tablet gekauft – Ja, echt wahr – und bisher die Kikaninchen-App draufgeladen (Tipps für weitere gute Apps nehme ich gerne entgegen). Während das kleine Kind im Bett schläft und wir Erwachsenen einen Kaffee trinken, durfte die Große eine halbe Stunde mit dem Tablet spielen. Alternativ hätte sie auch eine halbe Stunde Biene Maja oder Drache Kokosnuss schauen dürfen.
Ob wir dabei ein schlechtes Gewissen hatten? Nein. Null. Den sinnvollen Umgang mit Medien finden wir einerseits wichtig und Phasen der Ruhe und Entspannung für uns Erwachsene ebenfalls.
- Unser Tablett: Samsung Galaxy Tab A T290N 20*
- Die passende Hülle*
6. Essen gehen
Essen gehen ist für uns mit zwei kleinen Kindern in der Regel das Gegenteil von Entspannung. Deshalb nehmen wir uns Snacks auf die Hand oder schauen, dass die Location für uns passt. Ansonsten essen wir im Ferienhaus. Für Dich mag es aber entspannender sein, bekocht zu werden.
7. Andere Kinder
Andere Kinder können zur Entspannung beitragen, denn dann sind die Kids meist schwer mit Spielen beschäftigt. Wenn wir mit Freunden und deren gleichaltrigen Kindern in Urlaub fahren, dann sehen wir von den beiden großen Kindern mittlerweile nicht mehr viel.
Manchmal tut es Kindern aber auch gut, Ruhe zu haben. Das ist Typsache. Meine Große braucht, so wie ich, einfach mal Ruhe. Pause von den sozialen Interaktionen im Alltag. Das tut ihr gut und somit ist sie im Urlaub auch ohne andere Kids recht entspannt (oder sogar entspannter).
8. Reiseziel richtig wählen
Fahren wir in die Berge, dann müssen wir eben auch da rauf. Fliegen wir nach Norwegen oder Irland, dann wird aus einem Urlaub ein Roadtrip. Da können wir gar nicht anders.
Reiseziele zum Nichts-Tun sind für uns z.B. Dänemark und Schweden. Herrlich unaufgeregt. Wir hatten nicht einmal einen Reiseführer dabei. Das sind für uns Reiseziele zum Nichts-Tun und entspannen. Wir mögen auch keine Hitze, weshalb wir sehr selten im Sommer im Süden anzutreffen sind.
9. Raus gehen
Wir brauchen die Draußen-Zeit. Wirklich. Und sind wir Eltern nicht zufrieden, dann sind es die Kinder auf keinen Fall. Einen ganzen Tag „nur“ im Ferienhaus abhängen, wäre nichts für uns. Aber es muss ja nicht immer die große Wanderung oder ein ausgefallenes Sightseeing-Programm sein.
Sich nur treiben lassen, nichts planen und in den Tag leben? Funktioniert bei uns nicht! Aber kein straffes Zeitprogramm zu haben, trägt ungemein zur Entspannung bei.
10. Bleibe realistisch
Eins ist klar: Im Urlaub ist vieles wie daheim auch. Klar, wir können Haushalt, Verpflichtungen und die Arbeit vergessen, aber sich um die Kinder zu kümmern ist auch im Sommerurlaub ein 24 Stunden-Job. Nicht zu vergessen, dass der Wechsel von den bekannten Strukturen zu einer neuen Umgebung für Kinder sehr häufig eine große Herausforderung darstellt.
Kinder sind auch im Urlaub nicht immer die entspannten Sonnenscheine, wie es in den sozialen Medien häufig dargestellt wird, da musst Du Dir keinerlei Illusion machen.
Wir haben uns in unserem Sommerurlaub tatsächlich viel entspannt. Haben wenig unternommen, haben viel geredet, gelacht und auch Sport getrieben.
Nach einer Woche und dem Wechsel von Hochsommer zu herbstlichen Temperaturen haben wir Erwachsenen allerdings wieder dieses Kribbeln in den Füßen gespürt. Einfach Nix-Tun ist halt doch nichts für uns.
Leseempfehlung: Planet Hibbel: 12 Jahre unterwegs als Familie. Meine Erfahrungen und Tipps für entspannte Reisen mit Kindern
Welche Erfahrungen und Tipps für einen entspannten Sommerurlaub mit kleinen Kindern hast Du? Schreibe sie gerne in die Kommentare.
a daily travel mate auf Social Media
Für noch mehr Reise- und Wanderinspiration folge mir gerne auf Instagram, Facebook und Komoot.
Dein Vertrauen ist mir wichtig. Dieser Artikel enthält sog. Affiliate-/Werbelinks (mit * gekennzeichnet). Mehr zum Thema Werbung auf diesem Blog kannst Du hier nachlesen.
Gefällt Dir der Beitrag? Dann teile ihn gerne.
Wir machen nächsten Sommer mit der gesamten Familie Urlaub auf dem Bauernhof. Da es für alle eine entspannte Zeit werden soll, suche ich noch nach optimalen Tipps. Diese ungeplanten Ruhepausen kenne ich auch, daher ist es ein wirklich guter Tipp, diese Zeit auch bewusst, zu nutzen, um mal kurz zu entspannen und nicht gleich an die nächste Aufgabe zu denken. Das werde ich im Urlaub auf jeden Fall versuchen, denn auf dem Bauernhof werden die Kinder bestimmt genug Ablenkung haben.