Zuletzt aktualisiert am 30. Mai 2022
Ich sitze auf halb gepackten Kartons und versuche Umzugschaos, meinen Abschiedsschmerz und meine Arbeit als Bloggerin zu jonglieren. Das gelingt mir allerding nur mäßig gut. In meinem Posteingang liegt drei Tage lang eine E-Mail vom humboldt Verlag, die ich zwar gelesen, in dem ganzen Stress aber erst einmal nicht verstanden habe. Es brauchte ganze drei Tage, bis mir klar wurde: Hier möchte mich ein Verlag als Autorin gewinnen. Mir war klar, dass ich eventuell doch zeitnah auf diese Anfrage antworten sollte.
Soll ich wirklich ein Buch schreiben?
Ich war mir nicht von Anfang an sicher, ob ich ein Buch schreiben möchte. Mich Buchautorin nennen zu dürfen war nichts, was bis dahin auf meiner persönlichen „Bucket-List“ stand. Noch viel weniger war ich mir sicher, ob ich überhaupt ein Buch schreiben kann. Ein Buch, das auch jemand lesen möchte.
Dennoch glaube ich fest daran, dass nichts im Leben ohne Grund geschieht und so dachte ich, dass ich mir die Idee durchaus einmal anhören könne. Während sich die gepackten Kisten langsam stapelten, folgten drei sehr lange und ausführliche Gespräche mit der Programmleitung des Verlages, in denen jede meiner Fragen zum Verlagswegen im Allgemeinen und dem Buchschreiben im Speziellen mit viel Geduld beantwortet wurden. Die Frage, ob ich dieses Buch schreiben soll, nahm ich erst einmal mit in die neue Wohnung.
Die Buch-Idee: Mikroabenteuer mit Kindern
Die Idee bzw. das Thema des Buches wurde vom Verlag vorgegeben und war genau mein Ding: Mikroabenteuer mit Kindern erleben. Oder anders gesagt: Ich soll ein Buch schreiben, das ganz vielen Eltern hilft, das Draußensein mit Kindern in den hektischen Familienalltag zu integrieren.
„Kinder, ob wild oder eher ruhig, kommen als Abenteurer auf die Welt, denn für sie ist jede noch so kleine Entdeckung spektakulär-großartig. Aber auch in dir steckt eine Abenteurerin: Löse dich von dem Gedanken, dass Abenteuer nur für die besonders Mutigen reserviert sind und mit fernen Ländern, einzigartigen Naturschauspielen und Strapazen verbunden sein müssen. Abenteuer warten auf dich und deine Familie direkt vor eurer Haustür. Im Kleinen. In Mikroabenteuern. (Auszug aus meinem Buch)
Zeit an der frischen Luft zu verbringen ist genau das, was uns als Familie schon immer geholfen hat, in Verbindung miteinander zu bleiben. Kleine Auszeiten am Nachmittag in der Natur bzw. an naturnahen Plätzen, so dass wir wieder durchatmen und bei denen wir gemeinsame Erinnerungen schaffen können.
„Ich liebe das Draußensein, das Wandern und das Reisen. Aber erst meine beiden Kinder haben mir beigebracht, dass man nicht nach dem Motto „höher, schneller, weiter“ leben muss, um Abenteuer zu erleben. Sie haben mir gezeigt, wie schön es schon direkt vor unserer Haustür ist. Wie viel Spaß es macht, gemeinsam in die Natur einzutauchen und den Weg zum Ziel zu erklären. Auch wenn das mit Kindern bedeutet, manchmal nicht vom Fleck zu kommen.“ (Auszug aus meinem Buch)
Meine Entscheidung
Während ich Umzugskartons ausräumte, fragte ich mich: „Wäre es nicht großartig, ganz viele Familien für die Idee der Mikroabenteuer zu begeistern? Ihnen davon zu erzählen, wie wichtig die Zeit in der Natur für Familien ist. Und zwar abseits von vorgegebenen Spielewelten wie Spielplätzen oder Schwimmbädern?“ Meine Antwort auf diese Frage war eindeutig: „Ja, das wäre es!“ Als Bloggerin tue ich das ja bereits, da es auf a daily travel mate schon jede Menge praxiserprobter Tipps zum Wandern und Draußensein mit Kindern gibt. Außerdem liebe ich das Schreiben.
Dennoch nagten weiter Zweifel an mir. Ich brauche nämlich unendlich lange, bis ein Blogbeitrag das Licht der Internetwelt erblickt. Wie viel Zeit brauche ich also für ein ganzes Buch? Dazu kam, dass ich nach etwas über einem Jahr Pandemie gezeichnet war von dem Stress, der die fehlende Kinderbetreuung bei uns Eltern hinterlassen hat.
Irgendwo beim Ausräumen der letzten Umzugskartons traf ich dann die Entscheidung, mich aus meiner Komfortzone zu wagen. Ich wollte dieses Buch schreiben bzw. ich wollte es wenigsten probieren. Ein Plädoyer ans Draußensein für Eltern von Kindern zwischen zwei und fünf Jahren.
Wahrscheinlich war meinem Unterbewusstsein von Anfang an klar, dass ich bei diesem Thema ohnehin nicht Nein sagen konnte. Ich bin allerdings ein Mensch, der gerne erst einmal alle Informationen sammelt und keine intuitiven Entscheidungen trifft.
So entsteht mein Buch – Mikroabenteuer mit Kindern
Der Aufbau des Buches
Ende Mai hielt ich meinen ersten Autorinnenvertrag in den Händen. Dann verabschiedete ich mich erst einmal in den Pfingsturlaub, um anschließend direkt mit der Kindergarten- und Kitaeingewöhnung zu starten. Nebenbei arbeitete ich in jeder freien Minute an der Struktur des Buches, sprich am Inhaltsverzeichnis. Das klingt erst einmal banal, ist es allerdings ganz und gar nicht. Die Struktur ist das Gerüst des Buches, das solide und standfest sein muss.
- Was möchte ich Eltern in dem Buch mit auf den Weg geben?
- Wie kann ich Familien von der Idee der Mikroabenteuer überzeugen?
- Welche konkreten Tipps kann ich Eltern mit an die Hand geben, damit sie Alltag und Natur besser verbinden können?
- Welche Informationen zur Ausrüstung sind für Familien wichtig?
- Welche Mikroabenteuer-Ideen haben sich bei uns bewährt und sollen mit in mein Buch?
Da die 55 Mikroabenteuer-Ideen bebildert sind, ging parallel bereits die Suche nach passenden Fotos auf meiner Festplatte los.
Das Schreiben des Buches
Erst Anfang Juli ging das Schreiben konkret los und drei Monate später drückte ich auf „Senden“ und schickte das fertige Manuskript an den Verlag. In diesen drei Monaten waren sehr viele Gefühle im Spiel und ja, es war zwischendurch ziemlich harte Arbeit.
Drei Monate klingen erst einmal viel. Ich hatte in dieser Zeit allerdings zwei großartige Blogkooperationen, für die wir als Familie erst einmal vier Tage durchs Steinerne Meer wandern mussten bzw. drei Tage mit unseren Fahrrädern durchs Erzgebirge gedüst sind. Außerdem haben wir einen wundervollen Sommerurlaub in Kärnten, Slowenien und Kroatien verbracht. So schmelzen drei Monate schnell auf eine überschaubare Zahl an Buch-Schreib-Tagen zusammen, die ich akribisch in einer Excel-Tabelle aufgelistet bzw. fast gehütet habe.
Fotos & Lektorat
Parallel hatte ich immer die fehlenden Fotos im Blick, für die meine Kinder einen wahren Mikroabenteuer-Marathon hinter sich hatte. Keine Sorge, es hat ihnen immer Spaß gemacht und es gab keinen Foto-Zwang. Fehlende Fotos haben wir mit Stockfotos ergänzt. Mitte Oktober ging das Lektorat los und Anfang Januar schickten meine wundervolle Lektorin und ich das Final-Finale-Druck-PDF an den Verlag.
Das fertige Buch
Als ich das erste gedruckte Exemplar in der Hand hielt, konnte ich es selbst kaum glauben. Es ist immer noch ein sehr sonderbares Gefühl aus Ungläubigkeit und Stolz.
Und heute (02.03.2022) ist es so weit. Das Buch ist überall dort erhältlich, wo es Bücher gibt. Zum Beispiel bei amazon* oder beim Buchladen um die Ecke.
Ich freue mich so sehr ein Buch für alle Eltern geschrieben zu haben, die mit ihren Kindern gerne mehr Zeit in der Natur verbringen möchten. Ein Abenteuer-Guide aus dem Alltags-Trott.
„Am meisten wünsche ich mir, dass wir alle unseren Kindern mitgeben, wie wunderschön und schützenswert unsere Natur ist. Nur was wir lieben und brauchen, können wir nachhaltig schützen.“
Auszug aus Mikroabenteuer mit Kindern
An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Kathrin von Fräulein Draußen, Christo Foerster und Jana und Patrick Heck von Ausgebüxt, alle vier selbst Buchautor*innen fürs Draußensein, für eure Interviews, die den Weg in mein Buch gefunden haben.
Tatsächlich ist es nicht bei einem Buch von mir geblieben. Denn neben dem Draußensein habe ich auch eine Menge zum Reisen mit Baby zu sagen bzw. zu schreiben: Reise-Hacks für frischgebackene Eltern: Wie das Reisen mit Baby seinen Weg in ein Buch fand
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Herzlichen Glückwunsch!! Ein tolles, wichtiges Thema, das hoffentlich viele Leser:innen findet! In drei Monaten alles zusammenzutexten, finde ich schon ohne Kooperationen und Urlaub zwischendurch sportlich. Respekt!
Danke dir liebe Lena. Ich bin sehr gespannt, wie das Buch ankommt.
LG Steffi
Liebe Steffi,
das klingt nach einem tollen Buch, was ich mir gerne einmal vornehmen werde, denn das Thema Mikroabenteuer mit der ganzen Familie war bei mir selbst auch Motivation für mein eigenes Blog. Da wir uns gerade on the road befinden, erlebe ich die ganze Bandbreite dieser Thematik mal wieder live. Denn oft stoßen wir auf Ängste, Desinteresse, Überforderung, Enttäuschungen und unterschiedliche Bedürfnisse wenngleich grundsätzlich die Freude und der Spaß deutlich überwiegen. Aber genau hier nehme ich an, hast Du sicher Ideen und Tipps für uns. Auch ich möchte Dir zu Deinem Buch gratulieren!
Herzliche Grüße von unterwegs (mit drei Kindern),
Jens
Auch von mir herzlichen Glückwunsch, das muss wirklich ein besonderes Gefühl sein, das erste eigene Buch in den Händen zu halten! Außerdem denke auch ich, dass drei Monate echt wenig sind, großer Respekt!
Manchmal denke ich auch darüber nach, wie es wäre, ein Buch zu schreiben. Aber neben dem Finden des richtigen Themas schreckt mich der Arbeitsaufwand ab, ohne zu wissen, wie das Buch dann überhaupt bei den Lesern ankommt und ob es gekauft wird…
Hallo Klaus,
das Thema wurde in meinem Fall von dem Verlag bereits vorgegeben. Da musste ich also nicht danach suchen. Ob es überhaupt ankommt und gekauft wird ist wirklich eine sehr spannende Frage. Da kann ich vielleicht in einem Jahr mehr dazu sagen.
Viele Grüße
Steffi
Liebe Steffi,
gratuliere, auch hier nochmals! Ich darf das Buch ja bereits in Händen halten.
Viele (neue) Leser:innen wünsch ich dir! Kristina