Zuletzt aktualisiert am 29. November 2018
Nach 11 Stunden Zugfahrt spuckt mich der CityNightLiner der Bahn in Amsterdam am Hauptbahnhof aus. Vor mir liegen 48 h, um die Hauptstadt der Niederlande zu erkunden.
Wie mir Amsterdam gefallen hat und wie du deinen nächsten Städte-Kurztrip am besten planst, erzähle ich dir heute.
Die Anreise mit dem Nachtzug von München nach Amsterdam hielt ich für überaus praktisch. Ich habe mir vorgestellt, wie das leichte Schaukeln des Zuges mich in den Schlaf wiegt. Scheint bei meinem Mann gut zu funktionieren. Bei mir leider nicht und so starte ich meinen Kurztrip ein wenig übermüdet. Der Schlafmangel steckt mir den ganzen Tag in den Knochen, was sich hier und da auf meine Geduld und meine Stimmung nieder schlägt.
Mein Tipp: Plane die Anreise so, dass du möglichst entspannt ankommst bzw. ausgeschlafen mit deinem Kurztrip starten kannst.
Ich finde die Anreise am Vorabend am besten. Nach acht Stunden arbeiten kann dies zwar recht anstrengend sein, allerdings wachst du am nächsten Morgen ausgeschlafen auf und hast ausgeruht definitiv mehr von deinem freien Tag.
Das Gepäck sicher im Schließfach am Amsterdamer Hauptbahnhof verstaut und mit einem Stadtplan ausgerüstet – die erste Touristeninformation befindet sich gleich gegenüber vom Bahnhof – ziehen wir los auf der Suche nach einem Café zum frühstücken. Kurze Zeit später finden wir uns in einer dreckigen Gasse wieder. Es stinkt nach dem herumliegenden Müll des Vorabends und nach Gras. Einige sehr leicht bekleidete Mädchen scheinen gerade Feierabend zu machen und unfreundlich aussehende Typen mit ihren Kampfhunden schleichen durch die Gegend. Ungewollt sind wir in Amsterdams Red Light District gelandet: Müde, hungrig und durstig zur falschen Zeit am falschen Ort. Das Bedürfnis nach einer Toilette, einem Kaffee und etwas zu essen treibt uns schließlich in das nächstbeste Café. Ein fettiges Croissant später, versuche ich meine Enttäuschung nicht überhand gewinnen zu lassen.
Mein Tipp: Nimm dir einen Reiseführer mit und verschaffe dir vor der Anreise einen groben Überblick über die verschiedenen Stadtviertel und ihre Besonderheiten.
Sich in seiner freien Zeit treiben lassen ist schön. Vor allem, wenn man ausgeschlafen und satt ist. Ich wäre froh gewesen, hätte ich zumindest die Richtung ins „richtige“ Viertel gewusst, in dem sich gemütlich Cafés mit leckerem Frühstück finden lassen. Du musst auf einem Kurztrip nicht alles planen. Ein Reiseführer kann dir aber eine gute Orientierungshilfe sein und liefert zusätzlich hier und da interessante Hintergrundinfos.
Ich bin wieder mit Amsterdam versöhnt: Die Sonne scheint und die Müdigkeit ist gegen Mittag (fast) verflogen. Wir sitzen in einem der zahlreichen Boote, die durch die Grachten von Amsterdam schippern. Zufriedenheit macht sich bei mir breit.
(Touristisches) Must-Do in Amsterdam: Eine Bootsfahrt durch die Grachten der Stadt!
In der Sonne schlendern wir vom Nieuwmarkt entlang der Amstel über die Magere Brug zum Rembrandtplein und weiter durch den Blumenmarkt. Zahlreiche Bänke bieten die Möglichkeit für Päuschen in der Sonne: wir schauen, quatschen und schießen Fotos. Ein wirklich leckeres Mittagessen und ein Glas Weißwein später bin ich bereit für einen Mittagsschlaf. Leider können wir in die über AirBnB gebuchte Unterkunft erst am Abend.
Mein Tipp: Buche dir bei einem Kurztrip eine zentrale Unterkunft, die du schnell erreichen kannst und bei der die Anreise relativ flexibel gestaltet werden kann.
Du bringst wenig Zeit mit und willst diese Zeit nicht mit unnötig viel Fahrerei von bzw. zu deiner Unterkunft verbringen.
Um 22 Uhr (nach dem Fußballspiel Deutschland gegen USA) machen wir uns auf zu unserer Unterkunft. Wir schütteln unserem AirBnB Gastgeber die Hand und sind froh nach einer wohltuenden Dusche ins Bett fallen zu können. Amsterdam: Ich freue mich morgen auf einen weiteren Tag mit dir.Endlich ausschlafen: Langsam aufwachen, nochmal rumdrehen, den Arm um den Liebsten legen, blinzeln, die Augen wieder zukneifen, sich strecken bis die Müdigkeit verfolgen ist. Herrlich ausgeruht und nach einem leckeren Frühstück machen wir uns auf in den Vondelpark. Es ist bereits Mittag. Den Vormittag haben wir mit ausschlafen und frühstücken verbracht. Angst etwas verpasst zu haben? Keineswegs.
Mein Tipp: Frage dich vorher, was du von deinem City-Trip erwartest, wenn du nur wenig Zeit hast.
Möchtest du dich treiben lassen und einen ersten Eindruck bekommen oder so viel wie möglich sehen? Je nachdem wie deine Antwort ausfällt, solltest du deine Tage weniger oder eben mehr planen. Wenn du weißt, was du willst, wirst du auch nach einem Kurztrip zufrieden wieder abreisen.
Freitagmittag im Vondelpark. Außer einigen eifrigen Joggern, Hundesittern und anderen Touristen ist noch nicht viel los. Wem der Trubel in der Stadt wie mir auf die Dauer ebenfalls ein wenig zu viel wird: Ein Spaziergang im Vodelpark lässt dich wieder aufatmen. Von hier ist es für uns zu Fuß ein Katzensprung zur Museumsplein, wo natürlich schon deutlich mehr los ist.
Mein Tipp: Verschaffe dir vorab einen Eindruck über die Größe der Stadt.
Kannst du die verschiedenen Stadtviertel, Parks oder interessanten Highlights gut zu Fuß erreichen oder musst du auf öffentliche Verkehrsmittel zurück greifen? Je nachdem solltest du dein Schuhwerk auswählen :) bzw. dich vorher mit den Möglichkeiten der öffentlichen Verkehrsmittel vertraut machen.
Schon im Vondelpark sind uns die vielen Rent a bike Radl aufgefallen. Im Holländer-Style versteht sich. So eines wollen wir auch. Gesagt, gemietet. Nachdem ich mich an die Fahrweise auf dem Holländerfahrrad gewöhnt habe, cruisen wir durch die Stadtviertel Jordan und den Westerpark. Möglichkeiten zum Mittagessen finden sich hier genügend. Auch für den Nachmittags-Kaffee und ein Eis in der Sonne.
Must-Do in Amsterdam: Holland-Fahrrad fahren!
Den Abend lassen wir gemütlich bei einem Glas Wein ausklingen. Amsterdam hat mir gut gefallen und ich komme mit Sicherheit wieder. Allerdings ausgeschlafen und mit einem kleinen Reiseführer im Gepäck.
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Ich frag bei Kurztrips immer mein Umfeld, wer schon da war und Tipps hat und versuche ein Highlight zu recherchieren, dessen Besichtigung mir besonders wichtig ist.