Zuletzt aktualisiert am 12. Dezember 2018
Bolivien steht bei vielen Reisenden wahrscheinlich nicht ganz oben auf Liste der „Da will ich unbedingt einmal hinreisen“ Länder. Dabei hat Bolivien Reisenden viel zu bieten. Persönliche Reisehighlights in Sachen Natur, Essen & Trinken und praktische Reisetipps für deine erste Bolivienreise verraten dir Florian (von flocblog), Madlen (von puriy), Patrick (von An Irishman on tour) und Beatrice (von Beatrice Sonntag).
Florian vom Flocblog
Call of Nature: Welches ist dein persönliches Highlight in Sachen Natur in Bolivien?
Die Salzwüste Uyuni und der Südwesten von Bolivien sind sicher kein Geheimtipp mehr, dank Lamas und Lagunen, dank Flamingos und Geysiren und dank Atacama-Wüste und Vulkanen. Die 3-tägige Cheep Tour durch den Nationalpark ist trotzdem ein absoluter Höhepunkt auf jeder Reise. Dagegen schaut selbst der sonst so beeindruckende Titicacasee oder die tolle Mondlandschaft im Valle de la Luna bei La Paz alt aus.
The Taste of Bolivia: Welches Gericht, Getränk oder welche Frucht erinnert dich noch heute an Bolivien?
Ich träume manchmal von dem leckeren Chicharron von Doña Vicky im Mercado Lanza, La Paz. Anders als in anderen lateinamerikanischen Ländern ist bolivianisches Chicharron sehr saftig und wird als riesige Portion mit 2-3 verschiedenen Kartoffelsorten und scharfer Salsa serviert. Kostenpunkt: ~2 Euro.
Personal Highlight: Welches ist dein ganz persönliches Reisehighlight in Bolivien?
Für mich hat die Hauptstadt La Paz und Umgebung einen unwiderstehlichen Reiz. Das liegt vor allem an der quirlig lebendigen Innenstadt und am größten Markt der Welt im nahen El Alto. Beim Blick vom Mirador Kili Kili habe ich mich dann endgültig in La Paz verliebt. Eine zweite Chance zum Verlieben gibt es beim Blick vom ehemals höchsten Ski-Resort Chacaltaya auf das La Paz Tal mit El Alto.
Good to know: Hast du einen persönlichen praktischen Tipp für meine erste Reise nach Bolivien?
Weil Bolivien das wahrscheinlich günstigste Preisniveau in Südamerika hat, lohnt es sich hier eine Lateinamerika Reise zu starten und einen mehrwöchigen Spanisch Kurs zu machen. Einzelunterricht kommt auf etwa 6 Euro die Stunde, Gruppenunterricht nochmal fast die Hälfte davon. Vor allem die weiße Kolonialstadt Sucre ist für Sprachkurse sehr beliebt und hat ein entsprechendes Nachtleben.
Florians flocblog richtet sich vor allem an Reisende, die möglichst günstig unterwegs sein wollen. Viele nützliche Tipps und Beiträge – nicht nur zu Bolivien – findest du auf dem flocblog.
Madlen von Puriy
Call of Nature: Welches ist dein persönliches Highlight in Sachen Natur in Bolivien?
Der Salar de Uyuni von Tupiza kommend und der Titicacasee inklusive der Fahrt auf dem Hochplateau zählen sicherlich zu den beeindruckendsten Natur-Highlights. Wahrscheinlich war ich auch ein bisschen im Höhenrausch, auf jeden Fall fand ich die Optik auf dem Hochplateau sehr beeindruckend, fast surreal.
The Taste of Bolivia: Welches Gericht, Getränk oder welche Frucht erinnert dich noch heute an Bolivien?
Kein Tag verging ohne Coca-Tee und den gibt es in den meisten Unterkünften auch noch gratis. Dann noch der frisch gepresste saftige Orangensaft, der in den Städten an Straßenständen für ein paar 50 Cents verkauft wird.
Personal Highlight: Welches ist dein ganz persönliches Reisehighlight in Bolivien?
Die Fahrt von La Paz nach Rurrenabaque. Ich wollte diese vermeiden, doch drei Tage warteten wir und der eigentlich gebuchte Flieger auf ein Ersatzteil aus Miami. Am vierten Tag wurde es uns zu bunt und wir nahmen uns einen Geländewagen. Ich bin reisekrank und mit tiefen Gefällen links und rechts von der Straße habe ich es auch nicht so. In dieser Fahrt steckte alles drin, was man erwartet. Es regnete in Strömen, der erste Bus kam uns entgegen und auf den Serpentinen gilt das Recht des Stärkeren, ähm Größeren. Soll heißen, wir waren fast immer die kleinsten und mussten in Richtung Abgrund ausweichen. Das war nicht Zentimeter – sondern Millimeterarbeit, wie unser Fahrer das Rad genau bis zur Kante bugsierte. Da kam mir meine Reisekrankheit zugute, die mir alles so egal erscheinen ließ, während die anderen im Auto schrien.
Sicherlich bleibt mir auch ewig in Erinnerung, als ganz La Paz ausgestorben wirkte und sich alle auf dem Plaza Murillo drängten. Auf dem Balkon des Regierungsgebäudes standen (fast) alle Staatspräsidenten Südamerikas vereint, um Evos zweite Amtseinführung zu feiern.
Good to know: Hast du einen persönlichen praktischen Tipp für meine erste Reise nach Bolivien?
Wenn Du aus Brasilien oder Kolumbien kommst, gibt es erst einmal einen krassen Mentalitätswandel und – positiv – ein Plus im Geldbeutel. Alles wird plötzlich so günstig, auch Touren. Die Qualität jedoch war dann doch zumindest nach meiner Erfahrung leider eher schlecht. Über Probleme wurde nicht gesprochen und überhaupt schwieg man gern. Routen wurden so geändert, das aus unserer Salar-Tour beinahe eine Tour ohne Salar geworden wäre. Reifen (auch der Ersatzreifen) waren ab dem 1. Tag dauer-kaputt, was viele Stopps und Verzögerungen brachte. Schau Dir also die Agentur gut an, die Du buchst, aber sicher ist man nie. Fährst Du in den Salar de Uyuni solltest Du dickere Sachen einpacken und auch ein Schlafsack im Gepäck ist hilfreich.
Weitere Reisetipps und Reisehighlights nicht nur zu Bolivien sondern zu ganz Lateinamerika findest du auf Madlens Blog puriy.
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Patrick von An Irishman on tour
Call of Nature: Welches ist dein persönliches Highlight in Sachen Natur in Bolivien?
Von hohen Bergen gesäumt, glitzert der Titcacasee in unterschiedlichen Blautönen soweit das Auge reicht. Der größte und gleichzeitig höchstgelegene Bergsee der Welt ist eine Oase der Ruhe in über 3800 Metern Höhe. Noch immer ist die Inkakultur mit zahlreichen Ruinen allgegenwärtig und versprüht den mystischen Zauber der alten Hochkultur. Insbesondere auf den Inseln Isla del sol und Isla de la luna, wo der Legende nach die Inkas erschaffen wurden, ist ein ganz besonderes Erlebnis in Bolivien.
The Taste of Bolivia: Welches Gericht, Getränk oder welche Frucht erinnert dich noch heute an Bolivien?
In Erinnerung ist mir vor allem eines geblieben: Das salteña hat es mir damals besonders angetan. Das bolivianische Nationalgericht aus Fleisch, Kartoffeln, einer scharfe Soße und Paprika wird in einem Teig gebacken serviert und ist trotz des einfachen Charakters unglaublich lecker. Berühmt ist Bolivien außerdem für den Mate de Coca, einem Tee mit Cocablättern, der die Höhenkrankheit lindern soll.
Personal Highlight: Welches ist dein ganz persönliches Reisehighlight in Bolivien?
Bolivien ist ein großer Abenteuerspielplatz. Neben Mountainbiken und wunderschönen Hikes wird mir die Besteigung des Huyana Potosi für immer in Erinnerung bleiben. Der dreitägige Aufstieg auf den Gipfel in 6088 Metern Höhe hat mich neben der unglaublich aufregenden Landschaft an meine physischen als auch psychischen Grenzen gebracht. Mehrmals wollte mein Körper an der Grenze der Belastbarkeit meinem Willen nicht mehr folgen. Umso schöner war das Erreichen des Gipfels, völlig erschöpft, aber mit dem atemberaubenden Blick bei Sonnenaufgang als unbezahlbare Belohnung.
Good to know: Hast du einen persönlichen praktischen Tipp für meine erste Reise nach Bolivien?
Bolivien liegt größtenteils in den Anden. Allein die Hauptstadt La Paz ist auf über 3.500 Höhenmetern erbaut. Sich zu bewegen ist anstrengender als sonst und schnell geht Dir in dieser Höhenlage die Puste aus. Deswegen ist Zeit und ein Tick Gelassenheit zur Akklimatisation besonders wichtig für einen entspannten Aufenthalt.
Mehr Reisehighlights in Südamerika sowie Gedanken und Tipps zum Thema Auszeit zum Reisen findest du auf Patricks Blog An Irishman on tour.
Beatrice von Beatrice-Sonntag
Call of Nature: Welches ist dein persönliches Highlight in Sachen Natur in Bolivien?
Die Frage ist nicht schwer zu beantworten. In Sachen Natur ist für mich der Salar de Uyuni das absolute Highlight in Bolivien. Diese Landschaft ist so besonders und einzigartig, dass ich einfach nur gestaunt habe, als ich mitten auf der Salar de Uyuni stand und rings um mich nur Salz sehen konnte. Allein schon für diesen Anblick der kilometerweiten Salzwüste mit ihrer faszinierenden Hexagonalstruktur lohnt sich die weite Anreise nach Bolivien. In der Regel verbindet man den Trip in den Salar de Uyuni mit einem Besuch mehrerer Lagunen in der Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo Abaroa. Dieses Naturschutzgebiet ist gemeinsam mit dem Salar de Uyuni eines der Naturwunder Südamerikas.
The Taste of Bolivia: Welches Gericht, Getränk oder welche Frucht erinnert dich noch heute an Bolivien?
An Bolivien und dort an die Altiplano-Hochebene erinnert mich der Geschmack von Mate de Coca. Da der Tee aus Cocablättern das einzige wirksame Mittel gegen die Höhenkrankheit ist, wird das Gebräu den Touristen bei jeder Gelegenheit angeboten. Mit etwas Zucker schmeckt der Tee wirklich gut und ich hatte tatsächlich den Eindruck, dass er hilft. Leider ist der Tee in Europa nicht erhältlich.
Personal Highlight: Welches ist dein ganz persönliches Reisehighlight in Bolivien?
Eine etwas ungewöhnliche aber sehr interessante Erfahrung war ein Besuch in den Silberminen des Cerro Rico bei Potosí. Man kann gemeinsam mit einem Guide in Gummistiefeln mit Helm und Stirnlampe die Minen besichtigen, in denen die Menschen noch heute unter Bedingungen wie vor hunderten von Jahren nach Silber, Zinn, Wolfram oder Zink graben. Ich fand es spannend, den harten Arbeitsalltag der Minenarbeiter so hautnah zu erleben. Man sollte allerdings keine Platzangst haben! Außerdem kann man auf dem Miners Market Dynamit kaufen, um es den Minenarbeitern als Geschenk mitzubringen. Auch das war für mich ein einmaliges Erlebnis, und ich wüsste nicht, wo sonst auf der Welt noch Dynamit an Touristen verkauft wird.
Good to know: Hast du einen persönlichen praktischen Tipp für meine erste Reise nach Bolivien?
Um die Höhenkrankheit zu vermeiden, ist es ratsam, seine Reise nicht mit einem Flug nach La Paz zu beginnen. Wenn es zeitlich möglich ist, empfiehlt es sich das Altiplano in langsameren Schritten zu erklimmen, um dem Körper die Möglichkeit zur Akklimatisierung zu geben. Wer doch von 0 auf 4.000 Höhenmeter starten will, der sollte es in den ersten Tagen langsam angehen lassen. Um sich im Land zu bewegen sind die auch bei den Einheimischen sehr beliebten Überlandbusse eine perfekte und günstige Alternative zu teuren Flügen oder privaten Transfers.
Beatrice Sonntag ist 35 Jahre alt, arbeitet in Luxemburg und ist in ihrer Freizeit eine begeisterte Weltreisende, die mittlerweile 94 Länder besucht hat. Sie betreibt einen Reiseblog und hat vier Bücher mit Reiseerzählungen sowie einen Reiseführer veröffentlicht. Mehr Infos auf: www.beatrice-sonntag.de.
Was ist dein persönliches Reisehighlight in Bolivien? Rein damit in die Kommentare.
Danke an Patrick von An Irishman on tour für die Bereitstellung des tollen Titelbildes für diesen Artikel.
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Cooler Roundup, danke für die Einladung.
Beatrices Tipp mit der Höhenkrankheit kann ich nur bestätigen. Gerade, wer von Chile kommt, sollte nicht den Bus vom Surferdorf Arica nach La Paz nehmen. 3600m Höhendifferenz in nur 6 Stunden führen laut Wikipedia bei jedem 2. Menschen zur Höhenkrankheit und auch mich hat es nach der Busfahrt für 2 volle Tage flach gelegt.
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