Zuletzt aktualisiert am 20. Juni 2023
Unsere Reiseroute Norwegen mit Mietwagen (Teil 3): Westliche Fjorde – 3 Tage rund um den Sognefjord.
Unsere zweiwöchige Norwegenreise ist zum Glück noch nicht zu Ende. Nach unserem Aufenthalt am Tyrifjord und der großartigen Wanderung auf den Gaustatoppen, haben wir am Hardangerfjord 3 Tage die norwegische Fjordlandschaft kennengelernt. Zwischen Regen und Sonnenschein konnten wir erahnen, dass dies genau die Landschaften sind, für die die meisten Besucher nach Norwegen reisen.
Unsere weitere Reiseroute durch Norwegen führt und für die nächsten drei Tage an den Sognefjord.
Der Sognefjord ist Norwegens längster bzw. tiefster Fjord. Das riesige Fjord-System erstreckt sich von der Küste bis zu den beeindruckenden Landschaften der Jotunheimen und Jostedalbreen Nationalparks. Der bekannteste Fjordarm des Sognefordes ist sicherlich der 17km lange Nærøyfjord. Dieser Abschnitt gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe und bedeutet Norwegen Feeling pur.
In diesem Blogbeitrag nehme ich Dich mit an den Sognefjord und teile meine persönlichen Highlights dieser Gegend mit Dir.
Damit dieser Blogbeitrag nicht zu lange wird, habe ich unsere Norwegen Reiseroute in mehrere Beiträge unterteilt. Heute Teil 3 unserer Reise.
- Teil 1: Südnorwegen – Von Oslo über den Tyrifjord nach Rjukan
- Teil 2: Südwestliche Fjorde – 3 Tage rund um den Hardangerfjord
- Teil 3: Westliche Fjord – 3 Tage rund um den Sognefjord
Unsere Reiseroute Norwegen mit dem Mietwagen Tag 10 bis Tag 13 – Sognefjord:
- Tag 10: Wanderung über den Sognefjord auf den Kvitenjuk
- Tag 11: Fjord-Schifffahrt von Gudvangen nach Flåm auf dem Nærøyfjord
- Tag 12: Regen- und Ruhetag in Vik
- Tag 13: Wanderung Brekkefossen, Aussichtspunkt Stegastein, Fahrt nach Hovet
Tag 10: Wanderung über dem Sognefjord auf den Kvitenjuk
Warum gefällt und diese Art zu Reisen eigentlich so gut? Das ständige Wechseln der Unterkünfte und immer auf Achse sein? Gute Frage und eine ausführliche Antwort würde einen komplett neuen Blogartikel füllen.
Ein Grund ist, dass wir am Morgen nie wissen, was der Tag Fantastisches bereithält. Wo im Alltag in der Regel wenig positive Überraschungen warten, kann jeder Reisetag ein Highlight bedeuten. Denn egal wie viel wir lesen oder recherchieren, wir müssen die Besonderheit einer bestimmten Gegend oder einer bestimmten Sehenswürdigkeit selbst sehen bzw. erleben, um sie „fühlen“ zu können.
Und manchmal, da macht man sich auf zu einer Wanderung, der Wanderweg „nur“ in der OSM App verzeichnet, im Internet fehlen dazu jegliche Infos und dann findet man den schönsten Aussichtpunkt über den Sognefjord, den man sich vorstellen kann. Ganz für einen alleine.
Dabei beginnt alles ziemlich trübe an der Schule in Vangsnes, an der wir unser Auto parken. Bereits nach 200 Wegmetern fängt es an zu regnen. Wir stehen vor einem Tor und der Info, dass der Weg bis zum See Hogretjonn auch mit dem Auto befahren werden kann. Und wir uns so knapp 500 Höhenmeter sparen können.
Der Mann holt das Auto und im Regen fahren wir den Waldweg hinauf. Unser Mietwagen ist ein 4×4, das beruhigt mich und mein eher ängstliches Gemüt, aber Du kannst den Weg meines Erachtens mit jeder Mietwagenkategorie befahren.
Am See angekommen, wandern wir los. Voll eingepackt mit Regenhose und Regenschirm. Der Boden hat sich vollgesaugt und es fühlt sich teilweise an, wie über einen Schwamm zu laufen. Wir sinken bis zu den Knöcheln im weichen Boden ein. Vor lauter Konzentration auf den nächsten Schritt verpassen wir die Abzweigung zum Gipfel.
Zum Glück verzieht sich der Starkregen in dem Moment, als wir es bemerken und plötzlich stehen wir im Sonnenschein. Perfekt für eine Pause.
Nach der Stärkung geht es wieder zurück zur Abzweigung und hinauf zum Kvitenjuk. Der Wind pfeift ordentlich und wir verpacken die Hände des schlafenden Weltreisekindes vorsichtshalber in Socken (als Handschuhersatz). Ich bin mal wieder langsamer als mein Mann, der immer weiter und weiter läuft. Als er sich allerdings umdreht und breit grinst, weiß ich, es wird sich lohnen.
Einen ausführlichen Blogartikel mit weiteren Infos zu der Wanderung findest Du hier: Wanderung auf den Aussichtspunkt KvitenjukAnschließend geht es noch zum Strand in Vik. Das Weltreisekind will sich auch ein wenig die Beine vertreten und Steine schmeißen.
Glücklich und zufrieden sitzen wir am Abend in unserer Ferienwohnung.
Tag 11: Fjord-Schifffahrt von Gudvangen nach Flåm auf dem Nærøyfjord
Der Wecker klingelt. Und das im Urlaub. Der Grund dafür ist eine gebuchte Schifffahrt durch den 17km langen Nærøyfjord von Gudvangen nach Flåm. Der Fjord gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe und bedeutet Norwegen Feeling pur. Zumindest versprechen das die Bilder.
Wir machen uns also auf den Weg nach Gudvangen. Aber nicht, ohne noch das eine oder andere Foto auf dem Weg dorthin zu machen. Wer könnte bei solchen Motiven auch wiederstehen?
Wir sind um 10 Uhr da und können den Anblick auf den Fjord und die Ankunft des Schiffes noch ganz ohne Trubel genießen. Das Weltreisekind ist mächtig aufgeregt.
Los geht die Fahrt. Wir verziehen uns zunächst noch ins Bistro. Die bis zu 1200 m hohen Felsen, an denen wir vorbeifahren, sorgen dafür, dass uns das wärmende Sonnenlicht noch nicht erreicht. Einer bleibt beim Weltreisekind, das partout nicht an Deck will, und einer genießt die perfekte norwegische Landschaft, durch die wir gerade fahren: Das dunkle Wasser des Fjordes, die steilen Felsen, die Wasserfälle, die von oben herunterstürzen und kleine, abgeschiedene Bauernhöfe bzw. Dörfer. An seiner engsten Stelle ist der Nærøyfjord nur 250 m breit.
Es ist einfach unglaublich schwer, diese Eindrücke in Bildern festzuhalten. Ein kleines Video würde der ganzen Szenerie eher gerecht werden, das habe ich allerdings nicht parat. Sorry.
Nach einer Weile können wir auch das Weltreisekind davon überzeugen, dass es in der Sonne und gut eingepackt nun warm genug ist, um sich an Deck zu trauen. Kurze Zeit später schläft sie in meinem Arm ein, die ganze Aufregung hat sie ziemlich müde gemacht, und ich genieße die Sonne und die Szenerie.
Von Gudvangen geht es über Undredal und Auerlandsvangen nach Flåm.
Hier stehen zwei riesige Kreuzfahrtschiffe. Der Anblick ist für das wieder wache Kind mehr als spannend. Sie kommt aus dem Staunen kaum raus. Die Schiffe wirken hier unwirklich und sind meines Erachtens absolut fehl am Platz.
In Flåm angekommen, geht es mit dem Shuttle Bus zurück nach Gudvangen. Kleiner Norwegen-Fact: In Norwegen gibt es in den Bussen Baby-Schalen und Kindersitze für die Kleinsten.
Wir wollen nicht gleich nach Hause fahren. Obwohl jetzt natürlich reger Trubel herrscht, können wir uns noch nicht von dem Anblick auf den Fjord trennen. Nach einem Kaffee erklimmen wir deswegen einen Mini-Aussichtpunkt, der sich ganz sicher auf privatem Grund befindet (deswegen gebe ich hier keine detaillierte Beschreibung dazu ab).
Bei der Rückfahrt nehmen wir uns Zeit, um auf der Hochebene vor Vik Bilder zu machen und um die karge Landschaft hier oben zu genießen und zu bestaunen.
Müde und glücklich fallen wir am Abend in unser Bett. Hach Norwegen.
Tag 12: Regen- und Ruhetag in Vik
Es regnet heute. Und zwar so viel und so sehr, dass es keinen Plan B gibt. Muss es heute auch nicht. Die letzten beiden Tage war voll mit tollem Wetter, Wanderungen und Erlebnissen.
Heute frühstücken wir ausgiebig und lange, verlassen das Haus nur für einen Einkauf im Supermarkt am Vormittag und für einen Mini-Spaziergang ums Haus am Nachmittag. Zum Mittagsschlaf des Weltreisekindes legen wir uns alle zusammen hin und anschließend backe ich Pfannkuchen, den wir mit norwegischer Blaubeermarmelade verputzen. Wir wachen unsere Wäsche und am Abend schauen mein Mann und ich noch einen Film auf dem Laptop.
Ein super gemütlicher Tag liegt hinter uns. Wobei mir merken, dass uns unterwegs sein doch mehr taugt. Aber das wussten wir ja schon vorher.
Tag 13: Wanderung Brekkefossen, Aussichtspunkt Stegastein und Fahrt nach Hovet
Heute ist wieder ein Fahrtag. Du ahnst es wahrscheinlich schon, aber es geht zurück Richtung Oslo. Unser Ziel ist eine kleine Unterkunft oberhalb der Ortschaft Hovet, ein wenig östlich des Hallingskarvet-Nationalparks.
Den ersten Stopp legen wir in Flåm ein, hier wollen wir zum Wasserfall Brekkefossen wandern.
Sehr schnell merken wir, dass der Wasserfall ein beliebtes Ziel zu sein scheint. So viele Touristen haben wir noch auf keiner Wanderung gesehen. Da Flåm allerdings ein Stopp für große Kreuzfahrtschiffe ist, ist es dann auch kein Wunder, das hier so viel los ist. Daran haben wir gar nicht gedacht. Egal. Solange wir für ein Foto nicht anstehen müssen – und das müssen wir nicht, ist für uns alles in Ordnung.
Außerdem ist es recht amüsant, die Menschen zu beobachten, die mit völlig unpassender Kleidung (weißen Sneakers zum Beispiel) den am Ende recht steilen, aber vor allem matschigen Weg hoch- und wieder runterrutschen. Gemein, ich weiß. Aber lass uns den Spaß.
Nach der Aussicht über Flåm und einem Picknick am Wasserfall geht die Fahrt weiter nach Stegastein. Eine Aussichtsplattform mit Panoramablick über den Auerlandsfjord. Hier ist ebenfalls recht viel los, obwohl die Plattform nur über ein steile, sehr, sehr enge Straße mit vielen Haarnadelkurven zu erreichen ist.
Die Aussicht ist trotz der Busladungen an Touristen, die hier ankommen, sehenswert und beeindruckend.
Mit einem letzten Blick verabschieden wir uns seufzend von der norwegischen Fjordregion und fahren Richtung Hovet.
Unsere letzte Ferienwohnung in Norwegen ist wieder ein Volltreffer. Sofort fühlen wir uns hier wohl. Das Weltreisekind schwebt ebenfalls im siebten Himmel. Zwar gibt es keine Spielebox wie in der Unterkunft in Vik, dafür Massen an Bilderbüchern. Und sie liebt Bücher über alles.
Hier endet unsere Reise in Norwegen – fast. Am nächsten Tag unternehmen wir noch eine Wanderung auf den Prestholdskarvet im Hallingskarvet Nationalpark, bevor es zurück nach Oslo geht.
- Teil 1: Südnorwegen – Von Oslo über den Tyrifjord nach Rjukan
- Teil 2: Südwestliche Fjorde – 3 Tage rund um den Hardangerfjord
- Teil 3: Westliche Fjord – 3 Tage rund um den Sognefjord
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Ein Urlaub inmitten einer überwältigenden Natur – Ihr Weltreisekind nimmt die Eindrücke mit in die Zukunft. Ich denke, man muss den Kindern etwas bieten – gerade heute ist es wichtig – ihnen zu zeigen, dass ein regelmäßiger Besuch im Wald, Berge, See und Meer unverzichtbar ist, um der digitalen Welt zu entkommen, die uns immer mehr einengt.